Seit wir den Defender haben, schlafen wir auf Reisen im Innenraum des Defenders. Normalerweise trifft man ja Leute, die entweder ein Dachzelt, ein Klappdach oder nen Wohnwagen haben. Aus vielerlei Gründen haben wir weder Dachzelt, noch Klappdach, noch Wohnwagen. Es geht hier nicht darum, zu belegen, dass unser Weg der bessere ist, ich will hier nur kurz zeigen, wie es auch gehen kann. Diese „Innenschläferlösung“ haben wir seit 2007 immer wieder leicht variiert und nach jeder Reise optimiert, hier nun der aktuelle Stand im Sommer 2012. Die Bilder sind von der gerade beendeten Schwedentour.
Als Aufenthaltsraum oder Küche bei schlechtem Wetter haben wir ein Oztent, inzwischen das RV-5.
Je nach Platz steht es vor oder neben dem Landy. Auf Campingplätzen hat es den Vorteil, dass man es bei Ausflügen mit dem Landy einfach stehen lassen kann, Stühle rein und fertig. Kommt man wieder, hat man noch nen Platz, der sonst evtl. anderweitig belegt wurde. Das geht mit Dachzelt oder Klappdach nicht.
Im Vordergrund sieht man die Rako-Kisten-Kocherkombination. Das ist eine nomale Rakobox, auf deren Deckel ein Brett (das vom Bettenbau übrig war) geschraubt ist. Auf das Brett ist der Koffer des Tischkochers geschraubt und auf den Koffer ein weiteres Brett. So hat man immer alles mit einem Griff parat. In der Box sind Lebensmittel, die nicht gekühlt werden müssen. Da die Box auf Reisen immer voll ist, hat das Gesamtkonstrukt ein ordentliches Gewicht und man hat eine stabil stehende Arbeitsfläche, auf der man kochen kann, ohne einen zusätzlichen Tisch aufzubauen. Hinter der Box steht ein faltbarer 5-L Wasserkanister, davon haben wir immer zwei dabei.
Geschlafen wird im Landy, auf einer dicken Matratze und mit Bettzeug. Die Seitenfenster, die Hecktür und die Rückenlehnen von Fahrer- und Beifahrersitz sind mit Hängetaschen bestückt, wo alles, was man öfter braucht und was man nicht in irgendwelchen Kisten suchen will, Platz findet.
Ein Nachteil bei dieser Lösung tritt bei hohen Außentemperaturen in der Nacht auf: es wird recht stickig. Deshalb haben wir vom Oztent RV-2 aufs RV-5 gewechselt. So können wir auch im Zelt auf den sehr bequemen Oztent Liegen schlafen, in einem bestens durchlüftbaren Schlafraum.
Das wollten wir eigentlich auf der Schwedentour ausprobieren, jedoch war es Nachts immer so kalt, dass wir bereits in der ersten Nacht ins Auto geflüchtet sind und die Standheizung angeworfen haben. Im Zelt haben wir dann meist eine der Liegen aufgebaut und als Ablagefläche verwendet.
unter der Liege liegt die verpackte andere Liege.
Die bereits im Blog erwähnten Oztent Stühle sind echt ein Traum… Sie passen zwar nicht mehr, wie die alten Stühle, unters Bett, aber wir werden sie trotzdem nur noch mitnehmen!
In den Scheiben der hinteren Türen sieht man die Belüftungsbleche, die in kühlen Nächten als Belüftung ausreichen. In mückenreichen Regionen kommt um die Bleche noch Moskitonetz.
So siehts gepackt aus. Das Oztent kommt auf den Dachträger und die Kocherbox steht hinter dem Beifahrersitz. Daneben in der Mitte ein Porta Potti und hinter dem Fahrersitz die Engelkühlbox. Wenn alle drei Sachen nebeneinander stehen, gehen die Türen gerade noch zu. Nachts dienen Engelbox und Potti als Fußablagen und wenn nachts die Blase drückt, kann man auch mal schnell das Potti nutzen ohne was umzubauen und ohne in die möglicherweise mückenverseuchte Nacht hinauszugehen. Auch bei nächtlichem Dauerregen sehr praktisch!
Den Alurolltisch, den wir sonst immer mit hatten, haben wir ausgemustert und gegen den kleinen, aber genialen Coleman Klapptisch getauscht. Bewährt haben sich auch die einfachen Edelstahlteller.
Das Netz unter dem Tisch ist auch Gold wert! Zusammengeklappt hat er ein sehr günstiges Packmaß und fährt unterm Bett mit. Wenn man ein paar Schuhe zwischen Tisch und Bettbrett steckt, kann der Tisch auch nicht mehr verrutschen oder klappern.
Hier noch mal die Rakobox-Kocher-Kombination im Frühstückseinsatz:
Was reist sonst noch mit? Hinten auf dem Dachträger sind zwei große Ortliebsäcke in denen bequem Kleidung für 3 Wochen, Handtücher, warme Klamotten etc. passt. Darin sind für jede Woche fertig gepackte Stoffbeutel. Wenn man alles lose reinwirft, sucht man sich in den Dingern nen Wolf! So packt man sich einfach den nächsten Stoffbeutel und wirft die Schmutzwäsche rein.
Rechts sieht man noch die Markise, rechts auf dem Dachträger das Solarpanel. In den 3 Wochen lief die Kühlbox durch und Notebook etc. wurden regelmäßig geladen. Strom brauchten wir auf keinem Campingplatz. Vorne links unter dem Dachträger ist die GoPro Kamera geschraubt, die auch nen zweiten Parkplatz hinten an der Leiter hat. Auf langen Autobahnetappen empfiehlt es sich, die Kamera hinten zu montieren. Man glaubt gar nicht, wie viele Insekten auch diese kleine Fläche treffen können… Der Unterfahrschutz, der Diffschutz und die HD-Spurstange sind übrigens nur aus psychologischen Gründen montiert, wirklich gebraucht hab ich die bisher auf keiner Reise.
Die oft verschmähten originalen Trittbretter am Landy sind übrigens sehr praktisch, um alle Sachen auf dem Dachträger zu erreichen, ohne aufs Dach klettern zu müssen. Die bleiben dran, bis sie von selbst abfallen.
Soweit der Stand in diesem Jahr.
Folgende Dinge sind uns bei der Schwedentour negativ aufgefallen und werden bis zur nächsten Reise geändert.
1. Die Alubutylstreifen an der Decke sind offenbar nicht für die Über-Kopf-Montage geeignet und lösen sich, besonders wenn die Standheizung läuft gerne zur Hälfte ab. Die werden so nach und nach entfernt.
2. Die Seitenwände im Schlafbereich sind nicht isoliert. Kalter Wind von der Seite lässt die Kälte unangenehm ins Bett kriechen. Hier muss wohl mal mit etwas Extremisolator tapeziert werden. Ob ich in dem Atemzug auch die Decke neu tapezieren weiß ich noch nicht…
Ansonsten war eigentlich alles prima! Schön zu sehen, dass die Liste der Änderungswünsche scheinbar doch irgendwann kürzer wird 🙂
Was sonst am Auto geändert werden müsste fällt mir auch nicht ein. Die 7.5er Räder sind für unsere Reisen optimal, Schnorchel und Riffelblech hab ich nicht vermisst und auch die gerne verbauten Zusatzlampen habe ich nicht vermisst.
Zum Thema Alubutyl: Das Zeug hatte ich ja verklebt und die Fahrgeräusche bei nacktem Innenraum wieder etwas zu dämpfen. Der Erfolg war eher mäßig. Auf der Schwedentour habe ich eine sehr preiswerte und um ein vielfaches effektivere Lösung gefunden! Ohropax Soft! Mit diesen Schaumstoffstöpseln im Ohr klingt der Defender auf der Autobahn, selbst bei geöffnetem Fenster wie eine ruhige Sänfte. Da hätte ich auch eher drauf kommen können! 🙂
Jepp, die Stühle sind genial.
Auch wenn Du keine Zusatzfunzeln vermißt – ´nen Relaiskabelsatz gegen abbrennende Lichtschalter könntest Du der Kiste mal gönnen, dazu zwei Klarglas-Hauptscheinwerfer und gscheite Birnen – alles „legal“ natürlich.
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Moin Jan! Relais gegen bruzzelnden Lichtschalter hab ich schon drin. Klarglas brauch ich auch nicht, hab Augen wie ein Luchs! 🙂
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